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Zustandsbericht über die Grundwasservorräte

 
  • Fazit: Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich Ende Juni 2020 in Baden-Württemberg auf unterdurchschnittlichem Niveau. Nach den steilen Anstiegen zu Jahresbeginnn hat sich das Grundwasserdargebot trotz überdurchschnittlicher Juniniederschläge rückläufig entwickelt. Die Grundwasserverhältnisse sind etwas niedriger als vor einem Jahr. Die Bodenfeuchte ist stabil. Aufgrund der derzeitigen grundwasserhydrologischen und meteorogischen Randbedingungen dürfte der Grundwasserneubildungsprozess selbst bei feuchter Witterung bis zum Herbst ausgeschaltet sein.
  • Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht absehbar.
  • Vergleich zum Vormonat: Die Juniniederschläge waren zwar etwa 15% höher als die langjährigen Erfahrungswerte, hatten jedoch infolge der starken Verdunstungen und des hohen Wasserbedarfs der Pflanzen in der Vegetationszeit keine positiven Auswirkungen auf das Grundwassergeschehen; die gemessenen Sickerwassermengen am Lysimeter Büchig waren kaum messbar. Rd. 85% der Messstellen sind rückläufig und es gab keine Bereiche mit Anstiegen. Einige Rückgänge waren besonders markant, beispielsweise in der oberen Gäue (-5,35 m an der Messstelle 7003/412-1 bei Grafenau) und im Dreisamtal (-1,26 m in Ebnet, GW-Nr. 0106/120-5). An rd. 15% der Messstellen waren - im Monatsmittel - relativ stabile Verhältnisse zu verzeichnen, z.B. im Donauried (-0,03 m in Niederstotzingen (GW-Nr. 0170/273-5)) und im unteren Illertal (+0,02 m in Tannheim (GW-Nr. 0150/769-7)). Die wetterfühligen Quellen sind aushamslos rückläufig, z.B. die Bronnbachquelle (GW-Nr. 0001/415-1) bei Rottenburg mit -74 l/s. Der Blautopf schüttet im Mittel rd. 211 l/s weniger als im vergangenen Monat (GW-Nummer 0600/665-0).
  • Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresvergleich mit dem Jahr 2019 überwiegen im Juni 2020 erstmals niedrigere Grundwasservorräte deutlich (z.B. -1,55 m im Hochschwarzwald, GW-Nr. 0109/121-1 und -2,40 m auf der Ostalb, GW-Nr. 0102/714-6). Auch die Mehrzahl der Quellen schüttet weniger, wie etwa -320 l/s an der Gallusquelle in Veringenstadt, GW-Nr. 0601/517-7. Mit einem Minus von mehr als 1.018 l/s hat die Schüttung des Blautopfs deutlich nachgelassen.
  • Prognose für den Monat Juli 2020: Die Entwicklunstendenz der Grundwassertvorräte ist Ende Juni auf anhaltend rückläufigem Kurs. Die Bodenfeuchte ist zwar relativ stabil, jedoch auf niedrigem Niveau, weshalb der Neubildungsprozess höchstwahrscheinlich bis zum Herbst ausgeschaltet sein dürfte. Es ist von weiteren Rückgängen auszugehen.
  • Langfristige Tendenz: Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.
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