Zustandsbericht über die Grundwasservorräte
- Fazit: Ende Oktober 2021 bewegen sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg trotz rückläufiger Entwicklung überwiegend im Normalbereich auf insgesamt mittlerem Niveau. Im Jahresvergleich werden höhere Grundwasservorräte als im Oktober 2020 gemessen. Es hat keine nennenswerte Grundwasserneubildung stattgefunden und die Bodenfeuchte ist am Ende des hydrologischen Sommerhalbjahrs gering. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen auszuschließen.
- Vergleich zum Vormonat: Der Oktober 2021 war mit 44 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig unterdurchschnittlich regenreich. Wie im September sind dadurch auch im Oktober Rückgänge an etwa 90% der Messstellen zu beobachten. In südwestlichen Landesteilen waren vereinzelt noch Stabilisierungen zu verzeichnen (z.B. +0,07 m in Emmendingen, GW-Nr. 0115/068-8). Die wetterfühligen Quellen sind ausnahmslos rückläufig. Der Blautopf schüttet -750 l/s weniger, als im Vormonat (GW-Nummer 0600/665-0).
- Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresvergleich hat sich die Grundwassersituation trotz der aktuellen Rückgänge deutlich erholt. Wesentliche Anstiege gibt es in den Festgesteinbereichen z.B. auf der Ostalb (+6,21 m in Weidenstetten, GW-Nr. 0102/714-6). Höhere Verhältnisse werden insbesondere im Markgräfler Land gemessen (z.B. +1,16 m in Eimeldingen, GW-Nr. 0131/023-0). Die Quellen schütten mehr als im vergangenen Jahr, wie etwa die Fritzenwiesenquelle in Obergrombach mit +0,44 l/s (GW-Nr. 0600/309-4). Mit rd. +564 /s schüttet der Blautopf nur mäßig mehr als im Oktober 2020.
- Prognose für den Monat November 2021: Die Grundwasserverhältnisse sind seit September 2021 landesweit rückläufig. Die Bodenfeuchte ist Ende Oktober relativ gering. Weitere mäßige Rückgänge der Grundwasservorräte sind im weiteren Monatsverlauf wahrscheinlich.
- Langfristige Tendenz: Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.
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