Zustandsbericht über die Grundwasservorräte
- Fazit: Ende Dezember 2021 haben sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg innerhalb des Normalbereichs auf insgesamt mittlerem Niveau stabilisiert. In diesem Übergangsmonat hat keine nennenswerte Grundwasserneubildung stattgefunden aber die Bodenfeuchte hat sich dank leicht überdurchschnittlicher Niederschläge geringfügig erholt. Zu Monatsende wurden vielerorts Grundwasseranstiege beobachtet. Im Jahresvergleich sind höhere Grundwasservorräte als im Dezember 2020 zu verzeichnen. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen auszuschließen.
- Vergleich zum Vormonat: Der Dezember 2021 war mit 77 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig überdurchschnittlich regenreich. Rückgänge, Stabilisierungen und Anstiege sind in diesem Übergangsmonat ausgeglichen, wobei zu Monatsende in den meisten Landesteilen eine Trendumkehr zu verzeichnen ist. Die Rückgänge sind im Iller-Riß-Gebiet besonders ausgeprägt (z.B. -70 cm in Leutkirch, GW-Nr. 0145/771-8). Anstiege werden hauptsächlich im Festgesteinsbereich sowie in Gewässernähe gemessen (z.B. +108 cm in Forchtenberg am Kocher, GW-Nr. 5003/607-4). Die wetterfühligen Quellen sind angestiegen. Der Blautopf schüttet im Monatsmittel +1.471 l/s mehr als im Vormonat (GW-Nummer 0600/665-0).
- Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresvergleich hat sich die Grundwassersituation an 90% der Messstellen erholt. Wesentliche Anstiege gibt es in den Festgesteinbereichen z.B. auf der Ostalb (+6,13 m in Weidenstetten, GW-Nr. 0102/714-6). Großflächig höhere Verhältnisse werden auch im Oberrheingraben gemessen (z.B. +0,55 m in Neuenburg, GW-Nr. 0110/022-3). Sämtliche Quellen schütten mehr als im vergangenen Jahr, wie etwa die Nächstquelle im Odenwald mit +20 l/s (GW-Nr. 0600/554-9). Mit rd. +1.515 /s schüttet der Blautopf erheblich mehr als im Dezember 2020.
- Prognose für den Monat Januar 2022: Die Grundwasserverhältnisse haben Ende Dezember 2020 eine Tendenzumkehr erfahren, wenngleich die Bodenfeuchte in vielen Bereichen noch kein ausreichendes Niveau für die Grundwasserneubildung erreicht hat. Im weiteren Monatsverlauf ist mit einer Konsolidierung der Anstiege zu rechnen.
- Langfristige Tendenz: Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.
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