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Zustandsbericht über die Grundwasservorräte

 
  • Fazit: Ende April 2022 bewegen sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg innerhalb des Normalbereichs auf etwa durchschnittlichem Niveau. Der Bezugsmonat war insgesamt sehr regenreich, wobei zwei nasse Zeitabschnitte durch die trockene zweite Dekade getrennt wurden. Diese wechselhafte Witterung hat vielerorts heftige Schwankungen der Grundwasservorräte, oft ohne erkennbare Tendenz, bewirkt. Die Bodenfeuchte hat sich auf einem, für die Jahreszeit zufriedenstellenden Niveau stabilisiert. Im Jahresvergleich sind überwiegend höhere Grundwasservorräte als im April 2021 zu verzeichnen. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen auszuschließen.
  • Vergleich zum Vormonat: Der April 2022 war mit 98 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig sehr nass. Die Entwicklung der Grundwasservorräte war aufgrund der Abfolge von nassen und trockenen Phasen jedoch labil. Im Mittel ist etwa die Hälfte der Messstellen stabil bzw. das ständige Auf und Ab ergibt keine eindeutige Entwicklungstendenz. Ein weiteres Messstellenviertel ist ansteigend, beispielsweise +0,86 m in RT-Gönningen (GW-Nr. 0032/515-0) oder +3,37 m in Engelsbrand (GW-Nr. 3544/311-9). Das letzte Viertel ist mäßig rückläufig, z.B. in der Leutkircher Heide (-0,34 m an der GW-Nr. 0145/771-8). Die wetterfühligen Quellen schwanken stark innerhalb des Normalbereichs. Der Blautopf schüttet im Monatsmittel +1.192 l/s mehr als im Vormonat (GW-Nummer 0600/665-0).
  • Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresvergleich hat sich das Blatt innerhalb von zwei Monaten zweimal gewendet: im April sind aktuell mehrheitlich Anstiege zu verzeichnen, wobei 60% der Messstellen über dem Vorjahresniveau liegen. Wesentliche Zunahmen sind in den Festgesteinsbereichen (z.B. +4,53 m im Kraichgau, GW-Nr. 2841/360-1) zu beobachten. Rückgänge werden u.a. im südlichen Oberrhein gemessen (-0,40 m GW-Nr. 0131/023-0). Die Quellen schütten mehr als im Vorjahr, wie etwa die Gallusquelle in Veringenstadt mit +127 l/s (GW-Nr. 0601/517-7). Mit einem Plus von +1.227 /s schüttet auch der Blautopf etwas mehr als im April 2021.
  • Prognose für den Monat Mai 2022: Die Grundwasserverhältnisse unterliegen starken Schwankungen seit dem Jahresbeginn 2022, wobei sich zuletzt keine eindeutige Entwicklungstendenz herauskristallisiert. Die Bodenfeuchte ist zufriedenstellend aber nach aktuellen Einschätzungen dürfte der Grundwasserneubildungsprozess aufgrund der beginnenden Vegetationsperiode im Monat Mai allmählich abklingen. Im weiteren Monatsverlauf sind daher mäßige Rückgänge wahrscheinlich.
  • Langfristige Tendenz: Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.
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